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Wettbewerb Kunst-am-Bau entschieden

07.10.2025 • Neubau Zollhochschule in Rostock-Lichtenhagen
Für das neue Lehrgebäude sowie für den Campus der Hochschule des Bundes in Rostock stehen die Sieger des Wettbewerbs Kunst-am-Bau fest. Die Jury entschied sich Mitte September für eine Kunst im Innenbereich und den Außenbereich des Campus. Verantwortlich für den Wettbewerb sind die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt (SBL) Rostock.
Im Rahmen zweier parallel durchgeführter Kunst-am-Bau-Wettbewerbe für das neue Lehrgebäude und den Campus der Zollhochschule in Rostock kamen am 17. und 18. September das Preisgericht zusammen – mit dem Ergebnis, zwei herausragende Entwürfe zur Realisierung zu empfehlen: "7 Hände gleichen Werts" von Ingo Vetter für den Campus und "Wand -Teppich" von Karin Sander für das neue Lehrgebäude.
Aus insgesamt 20 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen – elf für den Außenraum und neun für den Innenraum – wählte die Jury zwei Arbeiten aus, welche zur Realisierung empfohlen wurden. Im Wettbewerb für den Campuspark wurde der zweite Preis der Künstlergruppe STOEBO - Bogman & Störmer für die Arbeit "Refugium" zugesprochen, während Thorsten Goldberg für "Findling (verpackt)" mit dem dritten Preis ausgezeichnet wurde. Für den Innenraum des Lehrgebäudes erhielten die Entwürfe von Ellen Möckel mit "Zonenwechsel" und Kai Schiemenz mit "In Arbeit" jeweils einen dritten Preis.
Für den Wettbewerb des Lehrgebäudes standen die geschossübergreifenden Sichtbeton Wandflächen des Haupt- und Nebenfoyers als Kunststandort zur Verfügung. Hier überzeugte die Künstlerische Arbeit "Wand – Teppich" von Karin Sander.
Diese überträgt die Sichtbetonwände des neuen Lehrgebäudes in großformatige textile Abbilder aus Wollmischgarn. "Die bautechnische Notwendigkeit – Fugen, Ankerlöcher, Grauverläufe – wird zum ornamentalen Bildmotiv. Konstruktive Rationalität wird zu Schmuck, die linienstrukturierte Wandfläche zu einer weichen, warmen, haptisch erfahrbaren Oberfläche, die die Aufenthaltsqualität steigert", beschreibt die Künstlerin ihr Werk.
Das Werk greift zentrale Fragen des Zolls auf und zeigt diese auf subtile Weise: Was ist sichtbar – was ist verborgen? Was ist Original – was ist Kopie? Was ist echt – was ist Fälschung? Der Wandteppich wird so zur Projektionsfläche für Themen wie Kontrolle, Täuschung, Materialverschiebung und Kostbarkeit – und schafft zugleich eine eigene Bildsprache im Dialog mit dem architektonischen Kontext.
Die Fachjury hob hervor: "Das Kunstwerk verschleiert das Reale und stellt es zugleich aus. Die Auswahl eines Wandteppichs – in Form eines Trompe-l’œils – wird in sehr moderner Weise digital umgesetzt. Damit knüpft die Arbeit intelligent an die Geschichte der Wandmalerei an und setzt den Raum künstlerisch fort.". Bei einem "Trompe-l’œil" handelt es sich um illusionistische Kunst, die mittels perspektivischer Darstellung Dreidimensionalität vortäuscht. Neben diesem Spiel mit Wahrnehmung und Illusion verbessert das Werk auch die akustische Qualität des Foyers.
Der Kunststandort des Wettbewerbs für die Freianlagen des neuen Campus konzentrierte sich auf den Bereich rund um den Hauptzugang sowie ergänzend entlang des zentralen Parkwegs.
Der Siegerentwurf von Ingo Vetter "7 Hände gleichen Werts" thematisiert den Wert von Arbeit sowie internationalen Warenverkehr. Sieben Steinskulpturen von gebenden und nehmenden Händen – jeweils in unterschiedlichen Ländern mit identischem Budget von 40.000 Euro gefertigt – sollen entlang des Campusparks platziert werden.
Begleitend dokumentiert eine Broschüre den Entstehungsprozess, ergänzt um Zahlen zu Zoll, Transport, CO2-Fußabdruck und Produktionsbedingungen. Dadurch erhält das Werk eine pädagogische und diskursive Dimension, die über die reine ästhetische Wirkung hinausgeht.
Das Preisgericht lobte die künstlerische wie konzeptionelle Stärke: "Die Arbeit verbindet sofortige Wiedererkennbarkeit mit inhaltlicher Tiefe und nachhaltiger Relevanz. Die Diversität der beteiligten Länder sowie Handwerkerinnen und Handwerker vermittelt Weltoffenheit und spiegelt die Werte einer pluralistischen Gesellschaft wider. Mit einfachen, aber präzisen Mitteln gelingt es, ein komplexes Gefüge zwischen menschlicher Gestik und zöllnerischer Fachlichkeit herzustellen.".

 

Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse

Noch bis zum 9. Oktober 2025 können alle eingereichten Arbeiten beider Wettbewerbe in den Räumlichkeiten des Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamtes (SBL) Rostock in der Wallstraße 2 in 18055 Rostock besichtigt werden (Raum 2105).

360°-Panorama - einfach in das Bild klicken und umschauen!

Ausbau der neuen Zollhochschule läuft auf Hochtouren 360°-Panorama der Baustelle - hier wurden Ende August die Außenanlagen zwischen den Wohngebäude hergerichtet. © 2025 SBL-MV (Ministerium für Finanzen und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern)
Für die Campusachse (unten) in Richtung West/Ost wurde eine Kunst am Bau gesucht.

Hochschule des Zolls in Rostock-Lichtenhagen und Ausstellungsort für die Ergebnisse des Wettbewerbs

18109 Rostock, Möllner Straße 3
18055 Rostock, Wallstraße 2

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